Erkrankungen der Nieren
Nierenbeckenentzündung
Auch ein verminderter Urinabfluss durch Harnsteine oder eine vergrößerte Prostata können Auslöser für eine Nierenbeckenentzündung sein, da sich im Restharn vermehrt Keime bilden können und damit das Risiko einer Infektion steigt. In jüngeren Jahren sind Frauen häufiger betroffen als Männer, denn aufgrund ihrer kürzeren und näher am After gelegenen Harnröhre können Bakterien leichter eindringen. Mit zunehmendem Alter erkranken dann allerdings mehr Männer, weil die vergrößerte Prostata den Harnabfluss behindert. Fieber, Flankenschmerzen sowie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sind häufige Symptome einer bakteriellen Nierenbeckenentzündung, die der Urologe oder die Urologin mithilfe von Urin-, Blut- und Ultraschalluntersuchung feststellt und mit Antibiotika behandelt.
- Ausreichend trinken, damit Harnblase und Harnwege gut durchgespült und Bakterien ausgeschieden werden.
- Vor allem in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, sich warm anzuziehen.
- Achten Sie bei Harndrang auf zeitnahe und gründliche Blasenentleerung.
- Üben Sie sorgfältige, aber keine übertriebene Intimpflege aus.
- Frauen sollten nach dem Stuhlgang unbedingt von der Scheide zum After säubern.
- Auch Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr ist angezeigt, um Keime aus der Harnröhre herauszuspülen.
- Lassen Sie Harnabflussbehinderungen behandeln, um wiederholten Nierenbeckenentzündungen und damit dauerhaften Nierenschäden vorzubeugen.
Nierenversagen oder Niereninsuffizienz
- Nutzen Sie Blutzuckertests zur Früherkennung von Diabetes. Sie sind im Vorsorgepaket der gesetzlichen Krankenkassen enthalten und erfolgen im Rahmen der sogenannten Gesundheits-Check-ups.
- Vermeiden Sie Übergewicht, Bluthochdruck und Tabakkonsum.
- Diabetiker und Patienten mit Bluthochdruck sollten auf eine gute Einstellung der Blutzucker- und Blutdruckwerte achten.
- Besprechen Sie jede längerfristige Medikamenten-einnahme mit Ihrem Arzt.
- Bedenken Sie: Auch vermeintlich harmloses Doping unter Sportlern, also die Einnahme von Anabolika, gefährdet Ihre Nieren
Nierenkrebs
Rauchen und Passivrauchen gelten als wichtigste Risikofaktoren. Auch Bluthochdruck, Übergewicht, eine fett- reiche Ernährung und Alkohol scheinen Nierenzellkrebs zu begünstigen. Ebenso chronische Nierenschwäche, Nierenschäden durch Schmerzmittelmissbrauch und Parodontitis, die Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats. Zudem gelten petrochemische Substanzen aus der Erdgas und Erdöl verarbeitenden Industrie, Lösungsmittel und Asbest als berufsbedingte Auslöser von Nierenzellkarzinomen. Eine familiäre Veranlagung wird als selten angesehen.
Eine gesetzliche Früherkennungsuntersuchung gibt es für Nierenkrebs nicht. Wer sich persönlich besonders gefährdet fühlt, sollte seine Nieren ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre von einem Urologen oder einer Urologin untersuchen lassen.
- Nichtrauchen ist die beste Prävention.
- Vermeiden Sie Übergewicht und Bluthochdruck.
- Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen.
- Achten Sie auf moderaten Alkoholgenuss.
- Sorgen Sie für gute Zahngesundheit.
- Besprechen Sie jede längerfristige Medikamenten-einnahme mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
- Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz beachten.
Quelle: Ratgeber zur Prävention urologischer Erkrankungen, Hrsg. DGU und BDU e.V. 2012