Erkrankungen der Hoden beim Kind
Hodenhochstand
Die Behandlung soll frühzeitig eingeleitet werden und, wenn möglich, zum ersten Geburtstag abgeschlossen sein, denn die höhere Temperatur im Körperinneren kann die Keimdrüsen schädigen. Unfruchtbarkeit und ein erhöhtes Risiko für Hodenkrebs sind mögliche Spätfolgen. Sie sind aber deutlich vermindert, je früher der Hodenhochstand mithilfe einer Hormontherapie beziehungsweise einer Operation behandelt wird.
- Wichtig für die frühe Therapie ist, dass Eltern in den ersten Lebensmonaten aufmerksam beobachten, beziehungsweise ertasten, ob die Hoden im Hodensack liegen.
- Das Risiko, im späteren Leben an Hodenkrebs zu erkranken, bleibt auch nach angemessener Behandlung einer Hodenfehllage erhöht. Betroffene sollten deshalb regelmäßig die Hoden abtasten und dabei auf Verhärtungen und Vergrößerungen achten.
- Ebenso wichtig ist die Wahrnehmung der Vorsorgeuntersuchungen „U1“ bis „J1“ beim Kinderarzt oder bei der Kinderärztin.
Hodenentzündung
Fieber, Rötung und Schwellung des Hodens sowie Schmerzen im Hoden sind Symptome, die meist einige Tage nach der Grundinfektion auftreten. Zusätzlich zum Hoden kann auch der Nebenhoden betroffen sein, der für die Reifung der Spermien zuständig ist. Da eine Hoden- oder Nebenhodenentzündung zu Unfruchtbarkeit führen kann, sollte unbedingt der Urologe oder die Urologin aufgesucht werden, der die Hoden abtastet und zur weiteren Diagnose eine Urin-, Blut- und Ultraschalluntersuchung vornimmt.
Zur Behandlung werden generell Bettruhe, Hochlagerung und Kühlung der Hoden sowie Schmerzmittel empfohlen. Je nachdem, ob Viren oder Bakterien die Hodenentzündung ausgelöst haben, kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Bei einer massiven Schwellung kann eine Operation zur Druckentlastung angezeigt sein.
- Die beste Prävention gegen Hodenentzündung ist eine Impfung gegen Mumps, die heute in der Regel im Säuglingsalter vorgenommen wird.
- Kondome beim Geschlechtsverkehr schützen vor sexuell übertragbaren Grundinfektionen.
Hodenkrebs
Die Behandlung umfasst in erster Linie die operative Entfernung des oder der betroffenen Hoden. Je nach Art und Stadium des Tumors werden bei der weiteren Behandlung eine Chemotherapie, selten auch eine Strahlentherapie und eine Entfernung der erkrankten Lymphknoten eingesetzt.
Da Hodenkrebs und dessen Therapie die Fruchtbarkeit gefährden, können betroffene Männer vor der Behand- lung Spermien tiefgefroren konservieren lassen.
- Die beste Prävention gegen Hodenentzündung ist eine Impfung gegen Mumps, die heute in der Regel im Säuglingsalter vorgenommen wird.
- Kondome beim Geschlechtsverkehr schützen vor sexuell übertragbaren Grundinfektionen.
Quelle: Ratgeber zur Prävention urologischer Erkrankungen, Hrsg. DGU und BDU e.V. 2012