Inhaltsverzeichnis
- Ausreichend Flüssigkeit zuführen
- Gesund ernähren
- Unterkühlung vermeiden
- Regelmäßig die Blase entleeren
- Auf Intimhygiene achten
- Nach dem Geschlechtsverkehr Blase entleeren
- Richtiges Verhütungsmittel wählen
- Mit Antibiotika vorbeugen
- Durch Impfung schützen
- Mit Hormonen vorbeugen
- Hilfe durch pflanzliche Mittel
Blasenentzündungen vorbeugen
Wer von einer Blasenentzündung betroffen ist, leidet unter ständigem Harndrang und Brennen beim Wasserlassen. Die Schleimhaut der Blase ist gereizt und weniger dehnbar. Dadurch fühlt es sich an, als sei die Blase ständig voll. Bei vielen Betroffenen kommt der Infekt immer wieder.
Überwiegend werden Blasenentzündungen durch Bakterien aus der Darmflora verursacht, die durch die Harnröhre in die Harnblase gelangen. Meistens handelt es ich dabei um Escherichia coli-Bakterien.
Frauen sind wesentlich häufiger von einer Blasenentzündung betroffen als Männer. Da sie eine deutlich kürzere Harnröhre haben und der Darmausgang sehr nah am Scheideneingang liegt, gelangen Bakterien leichter in die Blase. Wenn Männer eine Blasenentzündung haben, verläuft diese meistens langwieriger. Oft sind Prostatavergrößerungen die Ursache.
Wer immer wieder unter Blasenentzündungen leidet, wünscht sich wirksame und alltagstaugliche Tipps zur Vorbeugung. Ihr Urologe in Mannheim Dr. Barhoum empfiehlt einige wirksame Maßnahmen, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen und helfen, typische Risikofaktoren zu vermeiden.
Ihr Urologe in Mannheim empfiehlt für eine effektive Prävention
Ausreichend Flüssigkeit zuführen
Wer häufig unter Blasenentzündungen leidet, sollte ausreichend Flüssigkeit (etwa zwei Liter) zu sich nehmen. Das regt den Harndrang an, die Harnwege werden so regelmäßig durchgespült. Das macht es Bakterien schwerer, sich anzusammeln.
Gesund ernähren
Wer sich gesund ernährt, stärkt das Immunsystem und kann Infekte leichter abwehren. Manche Nahrungsmittel haben einen entzündungshemmenden Effekt und tragen so zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten bei. Dazu zählen Spinat und Brokkoli, Nüsse, Ingwer und Chili.
Meiden sollten Sie dagegen Fertigprodukte und zu viel Zucker. Auch bei Getränken sollten Sie auf die richtige Wahl achten: Gut sind Wasser und ungesüßte Tees, Kaffee und Alkohol können dagegen die Blase reizen.
Unterkühlung vermeiden
Kälte allein löst zwar keine Entzündungen aus, doch wird die Blase dadurch weniger durchblutet. Als Folge kann das Immunsystem Bakterien schlechter abwehren. Darum vermeiden Sie kalte Füße und langes Sitzen auf kaltem Untergrund und wechseln Sie nasse Badekleidung am besten sofort. Generell sollten Lendengegend, Unterbauch und Beine durch entsprechende Kleidung warm gehalten werden.
Regelmäßig die Blase entleeren
Häufiges Wasserlassen hilft, einer Blasenentzündung vorzubeugen. Darum sollten Sie den Harndrang nicht über längere Zeit zurückhalten, denn dann können sich Erreger im Urin ansammeln und eine Entzündung hervorrufen. Gleiches gilt, wenn die Blase nicht vollständig entleert wird: Keime können sich dann leichter im verbliebenen Harn vermehren, bleiben an der Blasenwand haften und können eine Infektion verursachen.
Auf Intimhygiene achten
Eine mangelnde, aber auch eine übertriebene Intimhygiene können eine Blasenentzündung begünstigen. Zu häufiges Waschen mit ungeeigneten Pflegeprodukten und die Verwendung von Intimsprays trocknet die Schleimhäute aus und schädigt deren natürliche Schutzfunktion, so dass Krankheitserreger leichter eindringen können. Am besten reinigen Sie den Intimbereich nur mit warmem Wasser oder PH-neutraler Waschlotion.
Achten Sie auch auf die richtige Toilettenhygiene. Damit keine Darmbakterien in Scheide und Harnröhre gelangen, sollte nach dem Stuhlgang mit dem Toilettenpapier immer von vorne (Scheide) nach hinten (After) gewischt werden.
Die Hygiene betrifft auch die Unterwäsche. Sie sollte täglich gewechselt werden und aus atmungsaktivem Material wie Baumwolle bestehen. Materialien wie Polyester begünstigen dagegen die Vermehrung von Keimen. Außerdem sollte die Wäsche gut sitzen – wenn sie scheuert, reizt sie die Haut und erleichtert das Eindringen von Bakterien.
Nach dem Geschlechtsverkehr Blase entleeren
Unter der Vorhaut des Mannes befinden sich Bakterien, die in die Blase gelangen und dort Infektionen auslösen können. Darum sollten Sie nach dem Sex schnell die Blase entleeren, damit eventuell übertragene Keime direkt wieder aus der Harnröhre gespült werden und sich nicht in der Blase festsetzen können.
Richtiges Verhütungsmittel wählen
Die Wahl der Verhütungsmittel kann einer Blasenentzündung vorbeugen. Frauen, die anfällig dafür sind, sollten auf chemische Produkte verzichten, denn die Verwendung von spermienabtötenden Cremes oder Gels kann eine Blasenentzündung begünstigen. Das gleiche gilt für Diaphragmen und Vaginalringe. Besser ist dann eine Verhütung mit Kondomen, die einen Schutz vor der Übertragung von Keimen bieten.
Mit Antibiotika vorbeugen
Wer unter ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen leidet, kann eine Prophylaxe mit niedrig dosierten Antibiotika in Erwägung ziehen. Dies wird empfohlen bei mehr als drei Infektionen pro Jahr. Das Antibiotikum muss dann kontinuierlich über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten eingenommen werden.
Diese Methode gilt als die effektivste Vorbeugung von Harnwegsinfekten, hat jedoch auch entscheidende Nachteile. Häufig treten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme und Pilzinfektionen in der Scheide auf, da das Antibiotikum auch die in Darm und Vagina natürlich vorkommenden Bakterien abtötet.
Außerdem können durch eine Langzeittherapie Resistenzen auftreten, das heißt, die Betroffenen müssen auf ein stärkeres Medikament zurückgreifen. Das birgt die Gefahr, dass die normale bakterielle Besiedlung im Körper aus dem Gleichgewicht gerät.
Durch Impfung schützen
Als Alternative zur Verwendung von Langzeitantibiotika wird in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie seit 2017 eine Impfung empfohlen. Die Empfehlung gilt auch hier für Patienten, die häufiger als dreimal pro Jahr an einer Blasenentzündung leiden. Der Impfstoff besteht aus abgetöteten Stämmen von Escherichia coli-Bakterien, die für die meisten Harnwegsinfekte verantwortlich sind. Es gibt ihn als Kapsel und als Injektion.
Bei der oralen Immunisierung nimmt der Patient drei Monate lang jeden Tag eine Kapsel ein. Nach einem halben Jahr nimmt er erneut weitere drei Monate an jeweils zehn Tagen das Präparat ein. Bei der Immunisierung durch Injektion bekommt der Patient drei Spritzen im Abstand von jeweils zwei bis drei Wochen. Danach sollte die Impfung jedes Jahr aufgefrischt werden. Mit der Impfung soll die körpereigene Abwehr gegen den Erreger unterstützt und so das Risiko für Blasenentzündungen gesenkt werden. Ihr Urologe in Mannheim berät Sie gern genauer zu dem Thema.
Mit Hormonen vorbeugen
In den Wechseljahren produziert der weibliche Körper weniger Östrogen. Dadurch wird bei vielen Frauen die Schleimhaut der Scheide dünner und trockener, Keime können sich leichter ansiedeln und Blasenentzündungen auslösen. Vorbeugen lässt sich mit Östrogenpräparaten, die es als Zäpfchen, Creme oder Tabletten zum Einführen in die Scheide gibt. Manchmal kommt es bei der Anwendung zu Nebenwirkungen wie Jucken und Brennen im Vaginalbereich.
Hilfe durch pflanzliche Mittel
Viele Betroffene, die unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden, würden gern mit pflanzlichen Mitteln vorbeugen. Die meisten dieser Mittel zur Vorbeugung enthalten Cranberry, sie sollen eine positive Wirkung haben, indem sie die Anhaftung von Bakterien an der Blasenwand verhindern. Es gibt verschiedene Zubereitungen aus den Beeren, zum Beispiel Kapseln, Pulver oder Saft.
In den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie werden diese Präparate allerdings nicht zur Vorbeugung empfohlen, weil ihre Wirkung nicht ausreichend wissenschaftlich belegt ist.
FAQ Blasenentzündungen vorbeugen
Warum sind Frauen häufiger von einem Harnwegsinfekt betroffen?
Woran liegt es, dass Blasenentzündungen immer wieder auftreten?
Eignen sich Antibiotika auch für Blasenentzündungen vorbeugen?
Kann man sich gegen Blasenentzündungen impfen lassen?
Zahlen die Krankenkassen die Impfung gegen Blasenentzündungen?
Lässt sich auch mit der richtigen Ernährung Blasenentzündungen vorbeugen?
Wie hilfreich sind pflanzliche Mittel zur Vorbeugung?
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