Blut im Urin

Arzt schaut sich eine Urinprobe an

Der menschliche Urin wird in den Nieren aus dem Blut herausgefiltert, konzentriert und dann über die Harnleiter zur Harnblase transportiert. Schließlich wird er bei der Entleerung der Harnblase über die Harnröhre ausgeschieden. Normalerweise befindet sich im Urin kein Blut, da die roten Blutkörperchen nicht durch den Filter in der Niere hindurchgelangen können.

Blut im Urin bedeutet, dass vermehrt rote Blutkörperchen in der Ausscheidungsflüssigkeit vorkommen. Der Urin kann dabei unterschiedliche Rotschattierungen aufweisen. Mediziner bezeichnen das als „Hämaturie“.

Wenn der Urin rötlich verfärbt ist, sollte man aufmerksam werden, denn blutiger Harn kann ein Hinweis auf eine Krankheit sein. Es ist wichtig, die Ursachen umgehend bei Ihrem Urologen abklären zu lassen. Es kann eine Erkrankung des Harntraktes oder der Nieren dahinterstecken, im schlimmsten Falle auch eine bösartige Veränderung wie Blasen- oder Nierenkrebs.

Lassen Sie sich auf jeden Fall untersuchen, auch wenn Sie sonst keine Schmerzen und Beschwerden haben oder die Blutung von selbst wieder aufhört. Geraten Sie aber nicht in Panik, denn in den meisten Fällen steckt eine gutartige Ursache hinter einem rötlich verfärbten Urin.

Blut im Urin – welche Formen gibt es?

Die Mediziner unterscheiden zwischen sichtbarem (Makrohämaturie) und nicht-sichtbarem Blut (Mikrohämaturie).

Bei der Makrohämaturie ist die Rotfärbung mit dem bloßen Auge sichtbar. Je nachdem, wie viel Blut im Urin vorhanden ist, reicht die Färbung von rosa und rot bis zu dunkelrot oder braun. Wenn sichtbares Blut im Urin mit Schmerzen verbunden ist, ist häufig eine Entzündung des Harntraktes die Ursache, oder es liegen Nieren- bzw. Blasensteine vor. Sichtbares Blut im Urin ohne Schmerzen kann auf eine Tumorerkrankung hindeuten.

Bei der Mikrohämaturie lässt sich das Blut im Urin nicht mit bloßem Auge erkennen, sondern nur unter dem Mikroskop nachweisen. Meistens wird sie im Rahmen einer Routineuntersuchung durch Labor-Ergebnisse oder Teststreifen entdeckt. Eine Mikrohämaturie kann ein Hinweis auf Infektionen, Nierensteine oder bösartige Tumorerkrankungen sein.

Laborergebnisse Urin Teststreifen

Blut im Urin Ursachen

Oft ist die Blutung auf Erkrankungen der Nieren, der Harnleiter und der Blase sowie bei Männern auf Prostataveränderungen zurückzuführen.

Fieberthermometer zeigt erhöhte Körpertemperatur
  • Am häufigsten findet sich bei einer Blasenentzündung Blut im Urin. Wenn Erreger über die Harnröhre in die Harnblase gelangen, können sie die Blasenwand reizen und Entzündungen auslösen. Neben den typischen Symptomen wie brennende Schmerzen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang kann es auch zu Blut im Urin kommen.
  • Wenn Bakterien und andere Erreger bei einer Blasenentzündung über den Harnleiter ins Nierenbecken aufsteigen, können sie dort eine Nierenbeckenentzündung auslösen. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang mit spärlichem, oft blutigen Urin und Schmerzen in einer Körperseite. Auch hohes Fieber und Schüttelfrost gehen häufig mit der Erkrankung einher.
Einzelner Nierenstein

  • Auch bei Nieren-, Blasen- und Harnleitersteinen kann sich Blut im Urin befinden. Sie entstehen, wenn sich Kristalle und andere Bestandteile zu steinartigen Gebilden verdichten. Häufig werden die Steine mit dem Urin ausgeschwemmt und bereiten dann keine Probleme. Wenn sich jedoch größere Exemplare im Harnleiter festsetzen,
    können sie kolikartige Schmerzen in Unterbauch und in den Flanken mit blutigem Urin als Begleiterscheinung verursachen.
  • Durch Verletzungen im Bereich von Nieren und Harnwegen können Wunden und Risse entstehen, die neben Schmerzen auch zu blutigem Urin führen können. Ursache dafür können Unfälle, Stöße von außen oder ein operativer Eingriff sein.
Verschiedene Medikamente aufgehäuft
  • Blutiger Urin kann als Folge und erster Hinweis auf einen bösartigen Tumor im Nierenbecken, dem Harnleiter, der Blase oder der Prostata auftreten. Am häufigsten tritt Blasenkrebs auf, etwa 30.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr daran, Männer wesentlich häufiger als Frauen.
  • Manchmal zeigt sich Blut im Urin als Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel, insbesondere bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, zum Beispiel Aspirin oder Marcumar. Auch Antibiotika können blutigen Urin begünstigen.

Blut im Urin Mannheim Diagnose

Da Blut im Urin viele Ursachen haben kann, ist eine sichere Diagnose die wichtigste Grundlage für eine spezifische und erfolgreiche Behandlung.
Zuerst findet ein ausführliches Gespräch statt, bei dem Ihr Urologe einiges von Ihnen wissen möchte:

  • Wann und wie oft erscheint der Urin blutig?
  • Haben Sie zusätzliche Beschwerden wie Schmerzen, Fieber oder Probleme beim Wasserlassen?
  • Welche Essens- und Alltagsgewohnheiten haben Sie, und wie ist Ihr berufliches Umfeld?
  • Welche Vorerkrankungen haben Sie, und welche Medikamente nehmen Sie ein?

Es folgt eine gründliche körperliche Untersuchung mit Blutdruckmessung und Abtasten von Bauch und Flanken.

Danach wird eine Urinprobe von Ihnen auf rote Blutkörperchen (Erythrozyten) untersucht. Erste Hinweise kann ein Schnelltest mittels Teststreifen liefern, eine sichere Diagnose kann nur durch eine mikroskopische Untersuchung der Probe im Labor erfolgen.

Die allgemeine urologische Abklärung wird durch einen Ultraschall von Blase, Nieren und bei Männern der Prostata vervollständigt, bei dem Ihr Urologe die Organe auf Veränderungen genauer untersucht.

Zudem kann eine Blasenspiegelung durchgeführt werden, um Erkrankungen oder Verletzungen der unteren Harnwege zu erkennen, zum Beispiel chronische Entzündungen, Verengungen der Harnröhre, aber auch Tumore.

Wenn aufgrund der Untersuchungsbefunde ein Tumor im Bereich von Harnleiter oder Nierenbecken vermutet wird, müssen zusätzlich bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt werden, um die Diagnose abzusichern.

Wenn der Verdacht auf einen Tumor bestehen bleibt, muss Ihr Urologe eine Biopsie durchführen. Dabei entnimmt er von dem auffälligen Befund mittels einer Spiegelung etwas Gewebe, welches unter dem Mikroskop auf Tumorzellen untersucht wird.

Behandlung Blut im Urin Mannheim

Die Behandlung der Hämaturie ist abhängig von der Ursache, die Ihr Urologe diagnostiziert hat. Wenn das Blut im Urin durch eine Harnwegsinfektion verursacht wurde, ist meistens die Gabe von Antibiotika angezeigt. Sind bestimmte Medikamente der Auslöser für den blutigen Urin, sollten diese in Absprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt und durch ein schonenderes Mittel ersetzt werden.

Nieren-, Blasen- und Harnleitersteine können durch Medikamente aufgelöst, mit Stoßwellentherapie zerstört oder minimal-invasiv per Endoskop entfernt werden. Bei einer Tumorerkrankung ist eine Chemotherapie, Operation oder Bestrahlung erforderlich.

FAQs Blut im Urin Mannheim

Wie entsteht der Urin?

Die Nieren reinigen stetig das durch sie hindurchfließende Blut, indem sie unter anderem Schadstoffe, Salze und Wasser herausfiltern. Das verbleibende Konzentrat fließt aus dem Nierenbecken in den Harnleiter und die Harnblase. Urin ist also ein Filterprodukt aus den Nieren.

Welche Farbe sollte ein gesunder Urin haben?

Der Urin sollte farblos oder hellgelb sein. Das ist auch ein sicheres Anzeichen dafür, dass Sie genug Flüssigkeit zu sich genommen haben. Je konzentrierter der Urin ist, desto dunkler wird er.

Bedeutet roter Urin immer, dass Blut im Urin ist?

Es kann vorkommen, dass Speisen wie Rote Bete oder dunkle Beeren Farbspuren im Harn hinterlassen. Das gibt sich aber nach ein bis zwei Toilettengängen wieder.

Wo sind die Blutungsquellen im Harntrakt?

Die Ursache der Blutung kann im gesamten Bereich der ableitenden Harnwege liegen, also in Nierenbecken, Harnleiter, -blase oder -röhre.

Kann auch die Periode bei Frauen Blut im Urin verursachen?

Das kommt häufig vor, da das Menstruationsblut beim Urinieren mitgespült werden kann. Außerdem kann es bei Frauen vor den Wechseljahren zu Wucherungen von Gebärmutterschleimhaut in Blase oder Harnleiter kommen, die im Rhythmus der Periode bluten.

Hat Blut im Urin immer eine bestimmte Ursache?

Es kommt relativ häufig vor, dass es für eine Hämaturie keine fassbare Ursache gibt und diese trotz umfangreicher Untersuchungen unklar bleibt. Außerdem können geringe Mengen an roten Blutkörperchen (maximal 5 Erythrozyten pro Mikroliter) auch bei gesunden Menschen im Urin enthalten sein. Dann ist Blut im Urin harmlos.

Kann man Blut im Urin vorbeugen?

Sehr häufig wird eine Hämaturie durch Harnwegsinfektionen verursacht. Zur Vorbeugung sind eine gute Intimhygiene und ein starkes Immunsystem wichtig. Für letzteres sind eine gesunde Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie regelmäßige Bewegung entscheidende Faktoren. Ein Risikofaktor für blutigen Urin ist zudem das Rauchen, da es die Entstehung von Entzündungen und Tumoren in den Harnwegen begünstigt.
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