Hodenbiopsie
Zum anderen können aus dem Hodengewebe Spermien isoliert werden, um sie für eine Behandlung im Kinderwunschzentrum zu verwenden. Das Verfahren wird als Testikuläre Spermienextraktion (TESE) bezeichnet. Es wird durchgeführt, wenn in der Samenflüssigkeit zu wenige oder gar keine Spermien vorhanden sind. Die Methode ermöglicht es Paaren, eine Schwangerschaft mithilfe einer In-Vitro-Fertilisation, also einer künstlichen Befruchtung, zu erreichen, ohne dass Spendersamen benötigt werden.
Wann wird eine Hodenbiopsie durchgeführt?
Wenn der Verdacht auf männliche Unfruchtbarkeit besteht, führt der Urologe zunächst ein Spermiogramm, also eine Analyse der Samenflüssigkeit, durch. Wenn das Ergebnis Auffälligkeiten aufweist, wird eine Hodenbiopsie durchgeführt, um die Spermienproduktion im Hoden zu untersuchen und festzustellen, ob sie normal verläuft.
Wenn ein Mann unfruchtbar ist, liegt das oft daran, dass sich in seiner Samenflüssigkeit keinerlei Spermien befinden. Häufige Ursachen dafür sind, dass entweder keine oder nur sehr geringe Mengen an Spermien im Hoden produziert werden, sodass sie in der Samenflüssigkeit nicht nachweisbar sind oder die Samenleiter, die den Samenaustritt ermöglichen, sind blockiert. Die Hodenbiospie Mannheim mit anschließender Diagnostik ermöglicht es, die Ursache herauszufinden und darauf aufbauend die passende Behandlung festzulegen.
Ein weiteres Ziel der Hodenbiopsie ist die Spermiengewinnung direkt aus dem Hoden, um sie bei einer künstlichen Befruchtung, der Intracytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI), zu verwenden. Bei diesem Verfahren benötigt man im Prinzip nur eine befruchtungsfähige Samenzelle, die dann im Reagenzglas mit einer feinen Nadel in die Eizelle injiziert wird.
Die Kombination von Hodenbiopsie, TESE und künstlicher Befruchtung wird zum Beispiel eingesetzt nach einer vorausgegangenen Sterilisation mit erneutem Kinderwunsch, bei inoperablen Samenleiterverschlüssen, nach Tumoroperationen oder wenn eine Ejakulation komplett ausbleibt, etwa durch eine Querschnittslähmung.
Wie ist der Hodenbiopsie Ablauf?
Eine Hodenbiopsie Mannheim kann ambulant erfolgen, da es sich um ein einfaches Verfahren handelt. Zunächst wird der Hoden mit einem ca. 10-20 mm langen Schnitt freigelegt. Dann werden an drei bis vier Stellen bis zu acht Biopsien entnommen. Das ist notwendig, da meistens nicht in allen Bereichen des Hodens gleichermaßen Spermien vorhanden sind.
Der Eingriff wird in der Regel in Narkose vorgenommen. Je nachdem, ob ein- oder beidseitig Proben aus dem Hoden entnommen werden, dauert das Verfahren 30 bis 60 Minuten.
Zum Schluss werden die verschiedenen Schichten des Hodengewebes und die Haut mit Fäden genäht und mit einem Druckverband steril abgedeckt. Es werden resorbierbare Fäden verwendet, das heißt, sie müssen nicht gezogen werden, sondern fallen nach einiger Zeit von selbst ab.
Von dem entnommenen Hodengewebe wird dann ein Teil für die Diagnose der Ursache der Unfruchtbarkeit verwendet. Mittels einer histologischen Untersuchung wird das Gewebe und seine Fähigkeit, Spermien zu produzieren, analysiert. So lässt sich ermitteln, an welcher Stelle der Samenzellenbildung die Produktion unterbrochen ist.
Der andere Teil des entnommenen Hodengewebes wird für die Gewinnung lebensfähiger Spermien verwendet. Sobald die Spermien gewonnen wurden, werden diese in einem Labor in flüssigem Stickstoff bei -196 Grad Celsius eingefroren (Kryokonservierung). Damit sind sie nahezu unendlich lange haltbar und können beliebig lange verwendet werden. Die gewonnenen Spermien werden vor dem Einfrieren in kleinere Proben aufgeteilt, damit man bei Bedarf mehrere Versuche einer Kinderwunschbehandlung durchführen kann.
Was sind die Hodenbiopsie Nebenwirkungen?
Komplikationen im Zusammenhang mit einer Hodenbiopsie kommen selten vor, da es sich dabei um einen gewebeschonenden mikrochirurgischen Eingriff handelt. Wie bei jeder OP können Komplikationen durch die Anästhesie auftreten, mögliche Unverträglichkeiten klärt Ihr Urologe vorher mit Ihnen ab.
Postoperative Beschwerden können meistens mit Eis und Schmerzmitteln gelindert werden. Nach dem Eingriff können gelegentlich leichte Blutergüsse oder geringe Nachblutungen auftreten, die aber nach wenigen Tagen von selbst verschwinden. Außerdem kann es zu leichten Wundinfektionen und Schwellungen kommen. Manchmal ist es notwendig, bei einer Schwellung des Hodens ein Antibiotikum zu verabreichen.